Veröffentlicht am Das Feld war bestellt bei Nokia, jetzt hätte eigentlich mal die Erntezeit beginnen können. Die Aktie hatte zuletzt den Abwärtstrend geknackt und gestern zwischenzeitlich den Anstieg auf ein neues Monatshoch geschafft – in Erwartung positiver Quartalszahlen. Deren Veröffentlichung brachte dann aber einen kräftigen Dämpfer.
Die Voraussetzungen für ein Comeback sind durchaus gegeben. Der Wettbewerbsnachteil eines nicht konkurrenzfähigen Betriebssystems bei Smartphones scheint behoben, die neue Produktserie wird von den Kunden positiv bewertet und deckt nun preislich die ganze Marktbreite ab – damit hat Nokia sogar Apple etwas voraus.
Was jetzt noch fehlt, ist ein Nachweis, dass sich dies auch ausreichend positiv in den Geschäftszahlen niederschlagen wird – und da fangen die Zweifel an. Zwar verkauft sich die neue Lumia-Serie gut, der Absatz ist zwischen Januar und März in Relation zum Vorquartal um mehr als ein Viertel auf 5,6 Mio. Stück gestiegen und soll weiter zulegen.
Dies ist aber noch zu wenig, um den erodierenden Absatz mit herkömmlichen Handys zu kompensieren, unter dem Strich musste Nokia im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um rund 20 Prozent auf 5,9 Mrd. Euro und einen operativen Verlust von 150 Mio. Euro hinnehmen – dies war wenigstens deutlich weniger als vor Jahresfrist (-1,3 Mrd. Euro).
Ergo: Die grundsätzliche Richtung bei Nokia stimmt, aber das Unternehmen muss dringend noch an Tempo zulegen. Die Aktie bleibt spekulativ und dürfte vorerst die im letzten Sommer gestartete Phase der Bodenbildung fortsetzen.
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