- Anzeige -

Commerzbank: Nichts ist entschieden

Veröffentlicht am

Die italienischen Unicredit will die Commerzbank übernehmen. Die Commerzbank und ihr Großaktionär, der Bund, wollen das nicht. Wenngleich sich die Position der Italiener mittlerweile verbessert hat, ist eine Übernahme alles andere als sicher. Die Commerzbank-Aktie dürfte weiter volatil bleiben.
Am Wochenende war es in vielen Medien bereits ausgemachte Sache: Die Übernahme ist eingetütet. Mittlerweile besitzt Unicredit neben der rund 9-prozentigen Aktienbeteiligung über Finanzinstrumente den Zugriff auf weitere 11,5 Prozent der Aktien. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde der Antrag gestellt, die Beteiligung bis auf 29,9 Prozent aufstocken zu dürfen. Wird dem stattgegeben, wäre der Sprung über die 30-Prozent-Marke, die ein öffentliches Pflichtangebot auslöst, nicht mehr fern.
So weit ist es jedoch noch nicht: Mittlerweile mehren sich die Stimmen, die nicht mit der Zustimmung der EZB rechnen. Das würde wohl maßgeblich daran liegen, dass der Bund dies verhindern möchte. Für den Bankenmarkt in Deutschland wäre der Wegfall der zweitgrößten inländischen Privatbank nicht erstrebenswert. Noch einschneidender könnten die Folgen für den Mittelstand sein: Die Commerzbank hat ihren Fokus auf der Mittelstandsfinanzierung und gerade bei einer wieder anziehenden Konjunktur benötigt der Mittelstand Kredite zur Finanzierung des Wachstums. Inwieweit eine aus Italien gesteuerte Bank dann noch Interesse am deutschen Mittelstand hat, darf zumindest kritisch hinterfragt werden. Das sollte auch das Finanzministerium wissen.
Doch steckt die Bundesregierung in einer Zwickmühle: 12 Monate vor den Bundestagswahlen wäre eine Übernahme der Commerzbank durch ein ausländisches Institut keine gute Werbung. Das Ende der Übernahmespekulation dürfte andererseits den Aktienkurs wieder fallen lassen. Und: Die Italiener haben schon angekündigt, ihren Anteil im Fall einer Ablehnung durch die EZB auch wieder zu veräußern. Fallende Kurse werden dem Bund mit einem Anteil von rund 12 Prozent sicher nicht gefallen.
Nebenbei gefragt: Was macht eigentlich Goldman Sachs? Angeblich hatte der Commerzbank-Vorstand die US-Investment Bank mandatiert, um Abwehrstrategien zu entwickeln. Bislang gab es diesbezüglich noch nichts zu vernehmen. Einzig die Nähe des Commerzbank-Vorstands zur Erste Group aus Österreich lässt vage Spekulationen zu.
Die Volatilität der Aktie bietet Spekulanten eine schöne Spielwiese. Langfristig orientierte Anleger sollten bestehende Positionen besser mit einem Stopp unterhalb von 14 Euro absichern.

(aktien-global, 24.09.2024, 12:30 Uhr)

- Anzeige -
Bitte beachten Sie unseren Disclaimer zu möglichen Interessenskonflikten
Weitere News zu Top-Aktienalle Top-News

Weitere News zu Commerzbank AG

Weitere anzeigen...

Aktien-Global Aktiensuche

Value-Stars-Deutschland-Index

Der Erfolgsindex zu deutschen Nebenwerten

Value-Stars-Deutschland-Zertifikat
DAX

Hinweis: Historische Renditen sind keine Garantie für künftige Erträge.
Jetzt mehr erfahren

- Anzeige -

BASF Aktie: Umstrukturierung und Dividendenpläne im Fokus 27.09.2024

Die BASF SE plant weitreichende Veränderungen an ihrem Stammwerk in Ludwigshafen und kündigt gleichzeitig eine neue Dividendenpolitik an. Der Chemiekonzern prüft die Schließung weiterer ... » weiterlesen

Fortinet Aktie: Cybersicherheit im Fokus 27.09.2024

Die Aktie des Netzwerksicherheitsunternehmens Fortinet verzeichnete kürzlich leichte Schwankungen an der Börse. Trotz eines geringfügigen Rückgangs im Vergleich zum S&P 500 zeigt sich die ... » weiterlesen

Aixtron Aktie: Kursanstieg trotz schwächerer Quartalszahlen 27.09.2024

Die Aixtron SE-Aktie verzeichnete am jüngsten Handelstag einen bemerkenswerten Kursanstieg von 4,4 Prozent auf 16,41 Euro. Dieser Aufschwung erfolgte ungeachtet der kürzlich veröffentlichten ... » weiterlesen

Netflix Aktie: Rekordhoch trotz leichter Kursschwankungen 27.09.2024

Die Netflix-Aktie erreichte am Mittwoch mit 725 Dollar ein neues Allzeithoch, was den Streaming-Giganten an der Börse nun 80 Prozent wertvoller als Walt Disney macht. Trotz dieses Meilensteins ... » weiterlesen

Amazon Aktie: Homeoffice-Regelungen sorgen für Unruhe 27.09.2024

Amazon-CEO Andy Jassy setzt auf verstärkte Präsenz im Büro, was bei der Belegschaft für Unmut sorgt. Seit 2023 müssen Mitarbeiter mindestens drei Tage pro Woche vor Ort sein, wobei die ... » weiterlesen

- Anzeige -

Aktien-Global Select

Exklusiv: Unser kostenfreier Newsletter

  • Die besten Analysen der Woche in einem Newsletter
  • von Aktien-Global und weiteren Qualitätsportalen
  • komprimiert, aktuell und informativ.
Jetzt kostenfrei anmelden

Best of Aktien-Global-Researchguide

Exklusiv: Unser Auswertungswerkzeug für die wichtigsten Research-Ergebnisse von professionellen Nebenwerte-Analysten.

  • Kursziele und Kurspotenzial
  • Die wichtigsten Meinungsänderungen
  • Übersichtliche Rankings
Jetzt kostenfrei ausprobieren