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Klöckner: Es tut sich wieder was

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Ein beeindruckender Turnaround ist Klöckner & Co. im ersten Quartal gelungen. Der Stahlhändler konnte zum ersten Mal seit drei Jahren wieder einen Quartalsüberschuss erzielen mit einem Konzernergebnis von 3 Mio. Euro. Die Aktie quittierte dies mit einer Erholung, doch langfristig ist hier noch mehr zu erwarten.

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Die Zeichen stehen jedenfalls gut, dass dies keine Eintagsfliege beim größten unabhängigen Stahlhändler Europas und Nordamerikas bleibt. Die Gewinnmargen steigen wieder an und Vorstand Gisbert Rühl ist optimistisch, für das Gesamtjahr nicht nur ein positives Konzernergebnis zu erreichen, sondern auch wieder dividendenfähig zu werden. Noch kämpft das Unternehmen zwar mit harten Marktbedingungen. Der Umsatz ging gemessen am Vergleichsquartal des Vorjahres aufgrund des schwachen US-Dollars und des noch niedrigen Nachfrageniveaus in Europa um 3,2 % auf 1,6 Mrd. Euro zurück.

Doch intern haben die Duisburger ihre Hausaufgaben gemacht. So konzentriert man sich zunehmend auf Geschäfte mit besseren Margen und konnte so bereits die Rohertragsmarge von 18,6 % auf 19,2 % heben. Zudem zeigt die anstrengende Restrukturierung nun langsam ihre Wirkung. Die daraus gewonnenen Kostensenkungen brachten 17 Mio. Euro, was das EBITDA auf 45 Mio. Euro anschwellen ließ. Und die effektivere Kostenstruktur wird den Konzern auch weiterhin als Dauereffekt entlasten. Geringere Abschreibungen aus Akquisitionen führten beim EBIT nahezu zu einer Verzwölffachung auf 23 Mio. Euro. Bei seinem Refit ist der Konzern aber noch nicht am Ende. Das eingeleitete Optimierungsprogramm wird plangemäß umgesetzt und soll in diesem Jahr insgesamt 20 Mio. beim EBITDA einbringen, also noch mal 3 Mio. Euro. Die volle Kraft soll sich ab 2015 entfalten und das operative Ergebnis um rund 50 Mio. Euro verbessern. Zu einer Margenverbesserung könnte auch der Verkauf von Stahl und Metallen über das Internet führen. Bereits in fünf Jahren will der Stahlhändler die Hälfte seiner Umsätze daraus erzielen.

Noch ist es schwer abzuschätzen, wie sich die Maßnahmen im Detail auf die Geschäftszahlen des Konzerns auswirken, denn diese werden hauptsächlich vom Stahlmarkt bestimmt. Doch auch hier ist ein Silberstreif zu erkennen. Die Nachfrage steigt in Europa wieder an, allein in Deutschland ging die Produktion im April um 3,9 % nach oben. Für die USA wird ebenfalls ein Nachfrageschub von 4 % erwartet. Zudem gilt der Euro gegenüber dem US-Dollar als überbewertet, so dass womöglich auch von dieser Seite mit Unterstützung zu rechnen ist.

Während Vorstand Rühl mit seinen Prognosen noch sehr zurückhaltend ist, halten wir für das Gesamtjahr einen Umsatz von 6,7 Mrd. Euro sowie einen Gewinn von rund 30 Mio. Euro oder 0,30 Euro je Aktie für durchaus vorstellbar. Dann wäre auch wieder eine kleine Dividende für die Aktionäre drin, wie schon vom Vorstand bestätigt. In den Folgejahren sollte es dann bei Klöckner richtig zu kochen anfangen, denn dann sollte der Stahlmarkt endgültig wieder erwacht sein und die abgeschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen vollumfängliche greifen. In Relation dazu ist der Platzhirsch unter den Stahlhändlern mit einem Buchwert von 14,45 Euro und einem KUV von 0,18 unterbewertet, was den Aktienkurs auf dem aktuellen Niveau von 12,25 Euro stabil nach unten absichert – trotz einer eher niedrigen Dividendenrendite.

Klöckner hat seinen Turnaround vollzogen und wird in zunehmendem Maße von seinen Restrukturierungs- und Kostensenkungsmaßnahmen profitieren. Bereits für das laufende Geschäftsjahr wird der Konzern eine Ausschüttung vornehmen können, in den kommenden Jahren winkt bei positiven Rahmenbedingungen eine weitere Ertragssteigerung. Verbleibender Unsicherheitsfaktor ist die Stahlkonjunktur, die jedoch im Moment deutliche Anzeichen einer Stabilisierung und Erholung zeigt. Die Bewertungsparameter lassen viel Luft nach oben und...

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