Kontron: Reicht das?

Veröffentlicht am 04.07.2024

Der IoT-Spezialist Kontron kann mit einem weiteren Großauftrag glänzen. Wie das Unternehmen mitteilte, sicherte man sich einen Auftrag über 120 Millionen Euro, die insgesamt bis zum Jahr 2028 zufließen sollen. Dabei geht es um sogenannte Wall-Boxen, also intelligente Ladesysteme für Elektrofahrzeuge. Abgearbeitet werden soll der Auftrag durch die in diesem Jahr übernommene Tochter Katek. Es ist inzwischen der zweite Großauftrag in dreistelliger Millionenhöhe in Folge. Im Mai hatte man mitteilen können, dass man einen Auftrag über 200 Millionen Euro erhalten habe.

Die Aktie reagierte nachvollziehbar positiv auf den neuen Auftrag. Die Frage ist allerdings, ob das nachhaltig sein kann. Denn der Wert selbst befindet sich charttechnisch in einer aktuell eher herausfordernden Situation, nachdem man in der zweiten Junihälfte erneut unter die 200-Tage-Linie gefallen war. Dabei hat das Unternehmen weiterhin einiges zu bieten. So peilt man weiterhin ein Umsatzwachstum in diesem Jahr von über 50 % an, auch dank der Katek-Übernahme. Auch beim operativen Gewinn ist von einer deutlichen Steigerung um rund 50 % auf 190 Millionen Euro in diesem Jahr auszugehen.

Die jüngsten Probleme in der Aktie sind entsprechend eher darauf zurückzuführen, dass Anleger noch dämpfende Einflüsse von Katek auf die Margen befürchten. Nimmt man die Q1-Zahlen als Vorlage und die Prognosen, dürfte sich das aber nicht wesentlich materialisieren. Insofern bietet Kontron weiterhin mit einem sehr moderaten KGV von nur dem rund 13-fachen dieses Jahr und dem 10-fachen für 2025 weiterhin eine attraktive Bewertung. Wir halten an unserem generell positiven Votum fest. Nachkäufe sollten allerdings so lange zurückgestellt werden, bis sich Kontron wieder über der 200-Tage-Linie befindet (aktien-global.de, 04.07.2024, 14:40).

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